Kurzhaarcollies
Der Kurzhaarcollie
Zitiert aus: Enzyklopädie der Rassehunde von Hans Räber
Ein eigentliches Kurzhaar trägt er nicht, sondern weit eher ein Stockhaar, bestehend aus einem wetterfesten Deckhaar und einer darunter liegenden, isolierenden Schicht von kurzem Wollhaar. In seinem Körperbau stimmt er völlig mit dem Langhaar-Collie überein. Strebel („Die deutschen Hunde“ 1905) führt ihn als eine vom Langhaar-Collie getrennte Rasse an, betrachtet ihn als Abkömmling der alten Treibhunde, sagt dann aber, spätere Einkreuzungen von langhaarigen Collies hätten den alten Treibhund zu einem Glied der Collies gemacht. Wer von wem abstammt ist unklar. Beide sind sicher eines Stammes. Abkömmlinge des alten „Cur-dog“, von dem Bewerik (1790) sagt:
„Der Cur-dog ist ein zuverlässiger und nützlicher Diener des Landmanns und des Viehmästers. Obschon er unter den Naturforschern nicht als eine Rasse angesehen wird, ist seine Verbreitung in England so allgemein, und seiner Zucht wird dort so große Fürsorge geschenkt, dass ich nicht umhin kann, ihn als bestimmte Rasse anzuerkennen.... Die Farbe ist meist schwarz mit weißer Halskrause, die Ohren sind halb umgeklappt“.
Kurz- und Langhaar-Collies wurden immer wieder untereinander gekreuzt, jedenfalls schreibt L. Egg-Leach in Band 48 des schweizerischen Hundestammbuches, dass ab und zu kurzhaarige Welpen in den Würfen langhaariger Eltern fallen.
Hugh Dalziel (1876) warnt vor solchen Einkreuzungen, “denn“, sagt er, „obgleich in ein und demselben Wurf gute Langhaar- und Kurzhaar-Welpen geboren werden können, ist die Mehrheit der Welpen weder lang- noch kurzhaarig“. Die gleichen Erfahrungen machen auch die Bernhardinerzüchter bei Kreuzungen von Langhaar- mit Kurzhaarbernhardinern, doch sind solche Kreuzungen im Hinblick auf eine Verbreiterung der Zuchbasis oft nicht zu umgehen.
Kenner der beiden Varietäten sagen, der Kurzhaar-Collie sei robuster als sein langhaariger Vetter und eigne sich besser zum Gebrauchshund. Das mag daher kommen, weil er länger als der noble Langhaar-Collie nur Bauern- und Schäferhund geblieben war und so viel von seiner ursprünglichen Wesensart in die heutige Zeit hinübergerettet hat. Außerhalb der britischen Inseln hat der Kurzhaar-Collie lange keine wesentliche Verbreitung gefunden. Ins SHSB wurden z.B. 1991 nur zwei Importhunde, aber kein Wurf eingetragen.
Rassestandard des Clubs für Britische Hütehunde
Der Kurzhaarcollie (englisch Smooth-Collie)
ist die pflegeleichte, robuste Variante des Langhaarcollies. Es gibt ihn ebenfalls in zobelweiß, tricolor und bluemerle. Auch die Größe entsprichte dem Langhaarcollie.
In England wurden Kurzhaarcollies von Farmern für die Arbeit an der Herde gezüchtet, fanden sich bald aber auch auf Hundeausstellungen. Bereits 1870 gab es in England eine eigene Beweertungsklasse für Kurzhaarcollies.
Hier auf dem Kontinent war der Kurzhaarcollie nahezu unbekannt. 1961 wurde ein Rüde und eine Hündin nach Deutschland importiert. Diese brachte im September 1961 den ersten Kurzhaarcolliewurf in Deutschland. Inzwischen gibt es einige wenige Liebhaber, die den seltenen Kurzhaarcollie züchten.
Der Kurzhaarcollie ist ein ausgezeichneter Familienhund, kinderlieb, leicht zu erziehen, nahezu ohne Jagdtrieb, daher auch gut in ländlicher Gegend zu halten, sehr verträglich anderen Hunderassen gegenüber. Er eignet sich sehr gut für den Hundesport (Breitensport, Agility, Begleithund oder Fährtenhund). Es gibt auch Kurzhaarcollies, die als Behindertenhund oder Rettungshund arbeiten. Kurzhaarcollies haben für ihre Größe eine hohe Lebenserwartung, 14-15 Jahre sind keine Seltenheit.
Bilder alles „Kalalassie`s be fair Claire“